weibliche und gleichzeitig männliche Vornamen

Gibt es eigentlich viele Vornamen, die gleichzeitig weibliche und männliche Vornamen sind? Wir sind bei einer Datenanalyse auf diese Frage gestossen. Denn in einer Datenbank haben wir folgenden Fehler festgestellt. Das eingetragene Geschlecht einer Person stimmte nicht mit dem Vornamen überein.

Dabei könnte es allerdings auch sein, dass die Vornamen bei Mädchen und Knaben vorkommen. Dem sind wir nachgegangen. Mit Hilfe einer offiziellen Vornamen-Statistik. Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht eine Tabelle. Darin sind alle weiblichen und männliche Vornamen aufgeführt, die in der Schweiz mehr als dreimal vorkommen.

 

Datenanalyse: Vornamen
Beispiele weiblicher und gleichzeitig männlicher Vornamen

Datenanalyse: weibliche und gleichzeitig männliche Vornamen

 

Alles hat angefangen mit einer Datenanalyse. In rund 600’000 Datensätzen mit Personendaten haben wir Unstimmigkeiten gefunden. Ein Adriano war 3 Mal weiblich, eine Alexandra 5 Mal männlich. Die Tabelle mit den Resultaten dieser Analyse steht unten.

 

weibliche und gleichzeitig männliche Vornamen
Tabelle 1: Resultate der Datenanalyse einer Datenbank mit 600’000 Einträgen

Aber bei Andrea stimmt unsere Analyse nicht. Sowohl Frauen wie Männer tragen den Namen Andrea. Dies stiftet zwar manchmal Verwirrung. Aber so ist es nun mal. Und damit müssen wir in Datenanalysen umgehen können.

Statistik der Vornamen

Die obere Tabelle zeigt einige Beispiele. Gibt es aber noch weitere Vornamen, die für weibliche und männliche Personen korrekt sind? Dazu gibt das Bundesamt für Statistik in der Schweiz Auskunft. Es veröffentlicht eine Tabelle mit den Vornamen. Alle Vornamen, die mehr als dreimal vorkommen, sind aufgeführt. Dabei ist jeweils aufgelistet, ob es sich um einen weiblichen oder männlichen Vornamen handelt. Bei einigen Vornamen kommen beide Geschlechter vor.

Diese Vornamen Tabelle haben wir analysiert. Es kommen insgesamt 56’112 verschiedene Vornamen vor: 29’630 weibliche, 23’870 männliche und 2’612 gleichzeitig weibliche und männliche. Erstaunlich ist die hohe Anzahl von 2’612 Vornamen für beide Geschlechter. Das sind immerhin fast 5 Prozent aller Vornamen.

Die 10 häufigsten Vornamen weiblich und männlich

Welche sind nun die häufigsten dieser Vornamen? Zur Beantwortung dieser Frage haben wir eine Tabelle, der uns interessierenden 2’612 Vornamen erstellt. Wir haben sie etwas näher betrachtet. Zuerst sortierten wir sie nach Häufigkeit der Vornamen. Die 10 häufigsten Vornamen, die für weibliche und männliche Personen vorkommen, sind in der ersten Tabelle unten zusammengestellt.

 

Vornamen, Personendaten, Datenanalyse
Tabelle 2: Die 10 häufigsten Vornamen, die für weibliche und männliche Personen vorkommen

 

Der Vorname Andrea ist der häufigste dieser Vornamen. Nun fällt aber Folgendes auf: Viele der häufigsten Vornamen kommen hauptsächlich für weibliche oder männliche Personen vor. Die Anzahl der Personen des anderen Geschlechts ist klein. Wie wir in der Tabelle 2 sehen, gibt auch Frauen mit dem Vornamen Noah. Zwar ziemlich selten, aber immerhin 30 Mal. Ein weiteres Beispiel: Jasmin ist für Männer selten.

Deshalb hat uns interessiert, welche Vornamen einigermassen gleich verteilt für weibliche und männliche Personen verwendet werden. Dazu haben wir alle Vornamen ausgeschieden, bei denen das Verhältnis zwischen den Geschlechtern kleiner als 1 zu 5 war. Jetzt entsteht eine neue Tabelle 3.

 

Vornamen, Personendaten, Datenanalyse
Tabelle 3: Die 10 Vornamen, die am häufig sowohl für weibliche als auch für männliche Personen vorkommen

 

Jetzt erscheinen andere Namen in der Rangliste. Hier kommen einige Namen kommen fast gleich häufig bei Frauen und Männern vor. Der absolute Spitzenreiter der Gleichverteilung ist der Vorname Dominique. Annähernd gleich viele Menschen weiblichen und männlichen Geschlechts tragen diesen Vornamen.

Insgesamt sind in der Tabelle des Bundesamtes für Statistik 8’201’970 Vornamen ausgewertet. Von diesen kommen 514’619 sowohl für weibliche wie auch für männliche Personen vor. Das sind mehr als 6%. Anspruchsvolle Datenanalysen von Personendaten sollten diese Tatsache berücksichtigen.

 

Jürg Simonett

Dipl. El. Ing. ETH, Dr. sc. techn.

CEO
Senior Consultant bei System- und Datenintegrationsprojekten
bei CrowTen seit 1996

Jürg Simonett